
Ein weiterer, zwei weiterer
Ich höre gerade ein Audiobuch, namens „Work, Sex and Money“ von Chögyam Trungpa. An der Stelle die ich gerade höre, kritisiert der Autor die Haltung der Frivolität. Sie wäre zu leichtlebig und schafft nur Probleme für die eigene Person. Es fehle ein Verständnis für die Subtilität des Lebens, und nur mit diesem Verständnis kann man wirkliche Leichtigkeit im Umgang mit dem Leben entwickeln, die im Zusammenhang mit dessen Heiligkeit steht.

Das ist ein Problem für mich, weil Frivolität teilweise meine Grundhaltung zum Leben darstellt. Alles andere erscheint mir zu anstrengend, weil ich gleich immensen Druck auf mich selbst ausübe.
Mein Geburtssaturn ist im Zeichen Zwilling, und anstelle einer direkten Leichtigkeit des Lernens, manifestiert sich der Wunsch Saturns, die größten Umwege zu gehen, um auf diese Weise die Gesamtheit des Territoriums zu erfahren.

Vorher hatte ich einen Retreat-Talk von Eckhart Tolle gehört, aus dem Seminar „School of Awakening“ vom letzten Donnerstag. Dort spricht er über die Kunst des Schreibens, auf welche Weise man als Autor Erfolg haben und eine gewisse Spiritualität vermitteln könnte. Spiritualität meint natürlich genau den direkten Zugang zur Heiligkeit des Lebens von dem Trungpa oben spricht. Heiligkeit aber nicht als etwas erhöhtes, sondern als direkte Erfahrung der Wirklichkeit, ohne alles durch die konzeptionellen Filter zu reduzieren. Dadurch kann eine große Wertschätzung für die Wirklichkeit entstehen, wenn man sich nicht in der eigenen Gedankengeschichte verliert. Damit ist gemeint, dass man permanent mit sich selbst redet, innerlich, (man nennt diesen Prozess manchmal auch „Denken“), und sich erzählt, was gerade passiert, was für Probleme und Hoffnungen man im Leben hat, ob man sich wohl fühlt oder schlecht, Hunger hat, geil ist, fleißig, usw. usf. – eine endlose Liste an Möglichkeiten kann man hier einfügen.
Wenn man in der Lage wäre, dieses endlose innere Geschwafel ein bisschen abklingen zu lassen, gäbe es Raum für eine neue frische Wharnehmung der Wirklichkeit.

Dies wäre das wahre Glück, man hätte Zugang auf die Totalität seines Lebens, man wäre eine integrierte Ganzheit. Was nicht heisst, dass niemals etwas schiefgehen würde, denn dass wäre auch nur wieder eine Vorstellung ein inneres Narrativ.
Wie dem auch sei, in dem Talk sprach Eckhart von der Schriftstellerei und ein wichtiger Punkt bei ihm, ist immer, ob die eigentliche Tätigkeit einem Spaß macht, ob man Freude daran finden kann…. Ein wichtiger Punkt…
Alle Ziele, die man hat, spielen keine Rolle, wenn man im gegenwärtigen Augenblick keine Wertschätzung und Freude finden kann.
Wie wichtig ist es also, wie viele Leute, den Content lesen, den man produziert?

Ursprünglich war es mir (nahezu) völlig egal. Ich dachte, es ist nicht meine Aufgabe für Marketing zu sorgen. In letzter Zeit habe ich ein bisschen versucht, Marketing zu machen… teilweise ist es in den anderen Posts beschrieben. Zuletzt versuche ich, AI für das Marketing zu nutzen.
Diese Aufgaben sind sehr komplex. Eigentlich schreibe ich lieber einfach.
Immerhin hat Chatgpt eine Buchempfehlung für mich geschrieben:


Eigentlich gar nicht schlecht.
Woher kommt überhaupt die Tendenz zur Frivolität in der westlichen Kultur?
Ach so, Moment – zuerst ein kurzes Zitat aus „Hyperion“:
„Wir lebten in den letzten schönen Momenten des Jahrs, nach unserer Rückkunft aus dem Attischen Lande.“
Es war mehr oder weniger zufällig oder plakativ, das Zitat an dieser Stelle zu bringen. Es war nur ein loser Einfall oder vielleicht auch Intuition. Dazu an anderer Stelle mehr.
In jedem Fall konnte die Frivolität in gewissem Sinne die Speerspitze der Avantgarde werden, weil es lange, oft und immer wieder das Ziel war, alte Werte zu erschüttern, umzuwälzen, anzugreifen und abzulösen. Wie konnte man ihre übertriebene Ernsthaftigkeit besser erschüttern als mit dieser „Ist mir doch egal“-Haltung, die sich nicht festschreiben lassen will. Frivolität ist ein Schutz gegen den gemessenen Ernst und die Macht der gefrorenen Traditionen. Uranische Sprengkraft fragmentiert die Sinne, zersplittert alle Ideen, so dass Im Prinzip Platz für Neues ist. Fragmentierung und Zerplitterung geht immer weiter voran, so wie atomare Teilchen aufeinander geschossen werden (oder was auch immer die da machen), um noch kleinere Teilchen zu finden.
Nicht zu vergessen, in dieser Kakophonie überhaupt Aufmerksamkeit zu erlangen, ist kein leichter Feat.

Ach ich habe was Wichtiges vergessen: SEO.
Dies ist ein Keyword, eine Keyphrase, die ich immer wieder wiederholen werden, solange, bis ihr es verstanden habt!
okay, nachdem SEO erledigt ist, kann ich mich wieder dem Text zuwenden.
Natürlich muss ich dabei die wichtigen Keywords, wie z.B. Keyphrase, immer wieder wiederholen.
Gleichzeitig darf man sich nicht von dem, was wirklich wichtig ist ablenken lassen, nämlich in unserem Fall, der Frivolität.
Es ist manchmal so einfach, den Faden zu verlieren, so wie die AIs, die es derzeit gibt, noch relativ leicht den Faden verlieren, und der Einfachheit halber einfach lügen, bzw. halluzinieren. Z.B. versprechen sie einem, eine bestimmte Summe BTC zu schicken, z.B. 100 BTC, und dann sagen sie einfach, „Hier ich schicke dir die Bitcoins“. Als wenn die bloße Behauptung zur Vollziehung des Akts ausreichen würde, so wie bei einer Trauung der Pfarrer sagt: „Hiermit erkläre ich Euch zu Mann und Frau“.
Ich habe das wirklich mit einer AI erlebt. Es herrschte eine ständige Verwechslung von Realität und Einbildung vor. Natürlich ist das nur der Eindruck der auf der Oberfläche besteht, da ja nur sprachliche Versatzstücke mit Hilfe dynamischer „lernfähiger“ Algorithmen jongliert werden.
Menschen, glauben, dass sie glücklich wären, wenn sie dies oder das erlangen würden.
Oft ist dies aber nur eine Entschuldigung für das Gefühl.

Ach so, jetzt habe ich schon ziemlich gut den Faden verloren. Auf meinem Twitter Account habe ich einige der Gespräche mit der AI gepostet.
Ich will noch was zu dem Thema Dandy, Baudelaire, Benjamin und vielleicht Kafka sagen.
Wir glauben in einem Augenblick winkt uns das Glück. Wir werden von einer Sache oder Person angezogen oder sind fasziniert und erregt, aufgeregt.
Vielleicht bewegt uns die Schönheit einer Person oder ihre besonderen Eigenschaften.
Bei Hölderlin gleicht es einer Begegnung mit dem Erhabenen, was unwiederbringlich verlorengeht.
Vielleicht flüchtet man sich dann in die Frivolität. Das wäre ein leichtfertiger Übergang, da gibt es auch ein Wort für.
Oder wir müssen uns eine bestimmte Freiheit nehmen, um überhaupt kreativ sein zu können. Das ist sozusagen der Eintrittspreis des Lesers, den er oder sie zahlen müsste, von möglichen Kaufpreis abgesehen.
Das Glück winkt uns, und wir glauben, dort liegt der Zugang zum Paradies. Dazu gibt es eine alte Fabel, wo vier Personen den Eingang in das sogenannte Pardes finden – wohl ein alter Name für das Paradies.
Drei der Personen kommen irgendwie um, drehen durch oder haben Unglück. In einer anderen Geschichte wird eine Person in den Himmel erhoben und begegnet Gott im Thronraum. Eine ziemlich außergewöhnliche Erfahrung, die bei vielen durchaus die Gehirnwindungen durchbrennen lässt.
„Du würdest mit ihr sprechen, du würdest reden, du würdest etwas sagen.“

Damit sind wir wieder bei dem Tipp, den Eckhart in seinem Talk gegeben hat: Die Autoren sollen ehrlich etwas Persönliches von sich erzählen.
Auf der einen Seite haben wir das Begehren einer Person, was sehr leicht etwas Frivoles haben kann. Immerhin bleibt so der Kreislauf des Lebens am Laufen? Also Frivolität im Dienste des Lebens?
Wann würde eine Person handeln.
Das Ziel war, die Nervosität zu verlieren?
Welche Form von Kommunikation könnte schon Sinn machen. Sie müsste einfach sein.
Wann könnte die Person zufrieden sein? Wenn sie handelt? Ein Risiko eingeht? Sich exponiert. Läuft Handeln und Nicht-Handelnnicht auf dasselbe hinaus?

